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Marrakesch: 6 Tage Urlaub mit Pascal am Fuße des Atlas

Reisen | 16. März 2015

Traditionell habe ich auch dieses Jahr wieder eine Woche Urlaub mit meinem Kumpel Pascal verbracht. Wir einigten uns auf Marrakesch – das Tor zum Orient. Es ist das erste Mal, das ich den heimischen Kontinent verlasse!

Zusammenfassend lässt sich notieren, dass wir uns wie in einem Indiana Jones Film gefühlt haben. Orientalisches Gebimmel, Schlangen­be­schwörer, zwielichtige Gestalten, Chaos, Hitze, Sand und Dreck. Genau die Art von Abenteuer, die ich gesucht hatte! Es war fantastisch. Dabei ist die beste Sehenswürdigkeit in Marrakesch die Stadt selbst mit ihren Menschen. Unsere Unterbringung lag inmitten der autofreien Medina, in einer dreckigen und dunklen Gasse. Ein Paradies auf Erden! Ein wundervoller Ort der Entspannung und Ruhe. Wir hatten jeden Tag einen strahlend blauen Himmel und 30 Grad C im Schatten. Es hat mir richtig gut gefallen! Was wir sonst noch so erlebt haben, könnte ihr weiter unten erfahren!

Reisezeit
6.3. –  13.3.2015

Highlights
Aït-Ben-Haddou, Jardin Majorelle, Essaouira, Jemaa el Fna, Café des épices, Souks

Links
Riad Bab 54
Café des épices
Nomad Restaurant
Hammam Le Bain Bleu
Maison de la Photographie
Musée de Marrakech
Koranschule Ben Youssef

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Polaroids aus Marrakesch – mit meiner SX 70 geschossen. Oben links: Das Koutoubia Minarett, oben rechts: Aït-Ben-Haddou, unten links: Marrakesch bei Sonnenuntergang und unten rechts: Fischboote in Essaouira.

Polaroids aus Marrakesch – mit meiner SX 70 geschossen. Oben links: Das Koutoubia Minarett, oben rechts: Aït-Ben-Haddou, unten links: Marrakesch bei Sonnenuntergang und unten rechts: Fischerboote in Essaouira.

 

Tag 1 – Anreise Marrakesch

Wir hatten einen guten Flug von Düsseldorf nach Marrakesch. Die Maschine flog direkt über Paris, Madrid und über die Straße von Gibraltar nach Marokko. Der Flughafen von Marrakesch zeichnet sich durch eine besonders schöne und architektonisch wertvolle Empfangshalle aus. Als einzige Touristen fuhren wir mit dem Bus in die Stadt. 30 °C Außentemperatur! Im Bus waren es noch einmal gefühlte 10 °C mehr. Ab dem zentralen Markplatz Jemaa El Fna geht es nur noch zu Fuß weiter, was für uns extrem stressig war. Wir wurden alle 5 Meter vollgequatscht, sollten dies und jenes kaufen. Der Platz sei in der anderen Richtung und da wo wir hinlaufen würden, gäbe es kein Hotel. Wir waren total verunsichert und sichtlich bedient, wir schauten alle paar Meter auf die Karte. Letztendlich waren wir immer auf dem richtigen Kurs. Der eingebaute Kompass eines Mannes funktioniert 1a! Total erledigt kamen wir in unserem Riad an und merkten schnell, dass wir soeben die Türschwelle zum Paradies überschritten hatten. Jamal, einer der beiden Hausangestellten, reichte uns ein paar Kekse und diesen schrecklich köstlichen Minztee. Wir erfuhren so einiges über die Stadt von ihm und verbrachten den restlichen Tag mit rumlungern. So langsam macht sich Hunger breit – wir beschließen unsere erholsame Festung zu verlassen und stürzen uns ins Getümmel. Auf den Straßen reagiert das pure Chaos. Hunderte Katzen essen aus Mülltonnen. Wir werden wieder bei jedem Schritt verfolgt und angequatscht, sollen hier und dort kaufen, best price, better quality, bla bla. Die Möglichkeit sich etwas ungestört anzusehen besteht leider nicht. Es werden Chamäleons und Schildkröten in kleinen Käfigen gehalten und zum Kauf angeboten. Wir werden auf dem Jemaa El Fna zu einem Tisch gequatscht und essen unter freiem Himmel ein schlechtes Essen. Wir versuchen noch irgendwo etwas Wasser zu kaufen und werden abermals über den Tisch gezogen. Wir lassen es für heute gut sein, beschließen den Tag mit einem Bierchen abzurunden und gehen mit der Erkenntnis zu Bett, dass wir heute kräftig Lehrgeld gezahlt haben.

Wir fliegen mit Air Berlin ab Düsseldorf. In der Maschine laufen Tom & Jerry Cartoons.

Wir fliegen mit Air Berlin ab Düsseldorf. In der Maschine laufen Tom & Jerry Cartoons.

Die Straße von Gibraltar ist direkt unter uns. Fette Aussicht aus der Luft!

Die Straße von Gibraltar ist direkt unter uns. Fette Aussicht aus der Luft!

Flughafen Marrakesch-Menara, klasse Architektur mit orientalischen Mustern.

Flughafen Marrakesch-Menara, klasse Architektur mit orientalischen Mustern.

Unser wunderschönes Riad, mitten in der Medina in Marrakesch.

Unser wunderschönes Riad, mitten in der Medina in Marrakesch.

Das Paradies auf Erden: Hier haben wir jeden Abend den Tag ausklingen lassen bei ein paar Bier und Erdnüssen.

Das Paradies auf Erden: Hier haben wir jeden Abend den Tag ausklingen lassen bei ein paar Bier und Erdnüssen.

 

Tag 2 – Museumstour

Die Nacht war so mittelmäßig, ab 5 Uhr in der Früh schallt das erste Gebet über die Stadt. Unser erstes Frühstück auf der Dachterrasse bekommen wir von Mohammed, dem zweiten Hausangestellten, serviert. Hauptsächlich besteht das aus süßem Gebäck, Marmelade, frisch gepressten Obstsäften und so einem Zeug. Die kleinen Spatzen hier oben sind so zutraulich gefüttert, dass sie auf den leeren Tellern am Nachbartisch die Krümel verputzen. Wir besuchten das Maison de la Photographie, dem ich eine Erstklassigkeit bescheinigen kann. Wir verbrachten den gesamten Vormittag dort, tranken auf der Dachterrasse einen leckeren, brühend heißen Minztee – wie noch öfters an diesem Tag. Dieser Tee ist so süß und so lecker – ich arbeite an einer ausgewachsenen Diabetes wenn ich weiter so schnell dieses Gesöff in mich hineinfließen lasse. Im Anschluss besuchten wir noch das Musée de Marrakech und die Koranschule Ben Youssef. Beide Gebäude überzeugen durch eine außergewöhnliche Schönheit. Auf der Suche nach etwas Essbaren sind wir dem Tipp von Jamal gefolgt und haben uns im cafe des épices zwei leckere Sandwitches bringen lassen! Für den Abend haben wir im Nomad ein Tischlein reserviert – ganz oben! Morgen früh um 7 Uhr werden wir zu einer Exkursion zum Ait Ben Haddou aufbrechen. Allgemein wurden wir heute weniger penetriert, obgleich wir auch diesmal wieder öfters darauf hingewiesen worden sind, dass wir falsch sind, der Platz in der anderen Richtung wäre und den Leuten es wahrscheinlich recht gewesen wäre, wir hätten ihnen unser ganzes Geld direkt anvertraut. Mohammed, unser drollige Hausbewohner reichte uns ein genüssliches Bier, das er ähnlich wie den Tee, aus 40cm Höhe einschenkte.

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Klasse Bilder hängen im Maison de la Photographie. Ein erstklassiges Museum!

Klasse Bilder hängen im Maison de la Photographie. Ein erstklassiges Museum!

Auf der Dachterasse bekommen wir köstlichen Minztee. Es wird nicht der letzte Besuch dort gewesen sein.

Auf der Dachterasse bekommen wir köstlichen Minztee. Es wird nicht der letzte Besuch dort gewesen sein.

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Das Musée de Marrakech – das Gebäude an sich ist das Sehenswerteste.

Das Musée de Marrakech – das Gebäude an sich ist das Sehenswerteste.

Ein offener Innenhof im Musée de Marrakech.

Ein offener Innenhof im Musée de Marrakech.

Orientalische Muster findet man an jeder noch so kleinen Ecke in dieser wunderschönen Stadt.

Orientalische Muster findet man an jeder noch so kleinen Ecke in dieser wunderschönen Stadt.

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Die Koranschule Ben Youssef – so viele Muster und alle bedeuten etwas, der Wahnsinn!

Die Koranschule Ben Youssef – so viele Muster und alle bedeuten etwas, der Wahnsinn!

Das Leben in der Medina von Marrakesch.

Das Leben in der Medina von Marrakesch.

Die Aussicht auf den Gewürzmarkt von dem Restaurant Nomad.

Die Aussicht auf den Gewürzmarkt von dem Restaurant Nomad.

Sonnenuntergang über Marrakesch. Das Koutoubia Minarett ist hell erleuchtet.

Sonnenuntergang über Marrakesch. Das Koutoubia Minarett ist hell erleuchtet.

 

Tag 3 – Aït-Ben-Haddou

Wir wurden wie erwartet einigermaßen pünktlich abgeholt und reisten alsbald mit einem Franzosen Pärchen und drei Spannischen Señoritas Richtung Ait Ben Haddou – das sind 4 Stunden durch das Atlasgebirge hin und auch wieder 4 Stunden zurück! Die Señoritas redeten ununterbrochen und kauften an jedem Stand, an dem wir vorbei rauschten, ein. Der Fahrer unseres kleinen Minibusses fuhr mit dem Messer zwischen den Zähnen. Er peitschte das Vehikel die steilen Straßen und engen Kurven hinauf, hupte alles auf die Seite, was im Weg stand. Das Weltkulturerbe war sehr schön! Wir überquerten einen Fluss, indem wir über Steine im Wasser sprangen. Wir wurden etwa eine Stunde von einem Guide rumgeführt. Zu unserem Glück waren nicht sehr viele Touristen hier. Danach begann der unschöne Teil der Reise. Wir wurden noch weitere zwei Stunden durch die Gegend gekarrt, zu irgendwelchen Sehenswürdigkeiten, die keine waren – 20 Dirham dort, 30 Dirham hier und dort bei dem Laden des Onkels noch etwas kaufen … Ich hätte lieber die ganze Zeit am Ait Ben Haddou fotografiert! Leider bestätigt sich der Eindruck, dass die Menschen hier nur so lange freundlich zu dir sind, wie sie Chance haben an dein Geld zu kommen. Schrecklich erschöpft kommen wir in unserem bezaubernden Riad an und werden von Jamal mit zwei köstlichen marokkanischen Bieren empfangen!

UNESCO Weltkulturerbe: Aït-Ben-Haddou, eine befestigte Stadt am Fuße des Hohen Atlas Gebirge.

UNESCO Weltkulturerbe: Aït-Ben-Haddou, eine befestigte Stadt am Fuße des Hohen Atlas Gebirge.

Wir überquerten den Fluss auf einfachen Steinen die im Wasser lagen um in die Stadt zukommen.

Wir überquerten den Fluss auf einfachen Steinen die im Wasser lagen um in die Stadt zukommen.

Vier Stunden hin und vier Stunden zurück dauerte die Autofahrt über das Atlasgebirge bis zum Aït-Ben-Haddou

Vier Stunden hin und vier Stunden zurück dauerte die Autofahrt über das Atlasgebirge bis zum Aït-Ben-Haddou

 

Tag 4 – Die südliche Medina und die Gerbereien

Nach den Strapazen von gestern schliefen wir recht gut. Nichtmal das 5 Uhr morgen Gebet vermochte uns zu wecken – es waren die Vögel im Innenhof unseres Riads, die uns wach sangen! Sehr entspannt genossen wir das reichhaltige Frühstück auf der Dachterrasse, tankten Sonne, schrieben Postkarten und planten grob den Tag. Wir werden die südliche Medina zu Fuß erkunden. Gesagt getan – wir latschen kreuz und quer durch das Getümmel schauen uns teils zweifelhafte Sehenswürdigkeiten an, weichen Herden von Touristengruppen aus und erreichen irgendwann total erschöpft das „Earth Cafe“ eines der wenigen Etablissements, in das man nicht herein gequatscht wird. Es werden nur vegetarische oder vegane Speisen von einer Farm angeboten. Wir entscheiden uns für einen reichhaltigen Gemüseburger. Das lokal lässt eine Indiana-Jones-Stimmung aufkommen. Durch die weit geöffneten kaputten Fenster kommt eine Prise Luft. Von draußen schalt das Motorrad Geknatter herein, von drinnen ein orientalisches Gejaule aus den Boxen. Ich genieße einen Minztee mit einem Dutzend Würfelzucker das Ganze bei 30 Grad Celsius. Wir entschieden uns, nach dieser Pause die Gerbereien der Stadt zu besuchen. Dort angekommen führt uns ein selbst ernannter Touristenführer durch den Gestank und die Gerbereien. Die Arbeiter stehen teilweise bis zur Hüfte in den mit Chemikalien gefüllten Erdlöchern. Froh das wie diesen Beruf nicht nachgehen müssen verhandeln wir mit dem Knilch den Obolus für seine Dienste. Das hätten wir lieber vorher machen sollen … Wir lümmeln etwas in der Sonne auf der Dachterrasse unseres Riads, bis wir uns entschließen, dem Maison de la Photographie noch mal einen Besuch abzustatten. Wir laufen direkt durch bis auf die Dachterrasse, bestellen einen leckeren Minztee und genießen die Aussicht, während die Sonne untergeht. Natürlich nicht ohne ein paar Hundert Fotos gemacht zuhaben. Wir haben inzwischen auch die für morgen geplante Ballonfahrt abgesagt – aus mehreren Gründen: Erstens kann man im Marrakesch nicht genug Bargeld auf einmal abheben und zum anderen wollen wir die Kosten für die sehr teure Exkursion sparen und die Knete lieber für Essen und andere kulinarische Erlebnisse verprassen. Gesagt getan – wir lassen den Tag im cafe de épices ausklingen und bestellen ein paar lokale Leckereien.

Die Koutoubia-Moschee in Marrakesch, gelegen am Ende des zentralen Platzes Jemaa el Fna

Die Koutoubia-Moschee in Marrakesch, gelegen am Ende des zentralen Platzes Jemaa el Fna.

Reife Orangen in März? In Marokko sind die Früchte das ganze Jahr über reif.

Reife Orangen in März? In Marokko sind die Früchte das ganze Jahr über reif.

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Innenhöfe und Gärten – Paläste gibt es viele in der südlichen Medina.

Innenhöfe und Gärten – Paläste gibt es viele in der südlichen Medina.

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Das Earth Cafe in Marrakesch – leckeres, veganes Essen.

Das Earth Cafe in Marrakesch – leckeres, veganes Essen.

Ben Salat Moschee im nördlichen Teil der Medina.

Ben Salah Moschee im nördlichen Teil der Medina.

Es stinkt bestialisch in den Gerbereien im Norden der Medina.

Es stinkt bestialisch in den Gerbereien im Norden der Medina.

Sonnenuntergang über Marrakesch von der Dachterrasse des Fotografie Museums aus. Wir kommen um sonst herein, da unser Ticket eine ganze Woche gültig ist. Einer der besten Orte in der Stadt.

Sonnenuntergang über Marrakesch von der Dachterrasse des Fotografie Museums aus. Wir kommen um sonst herein, da unser Ticket eine ganze Woche gültig ist. Einer der besten Orte in der Stadt.

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Tag 5 – Essaouira

Wir wollen es noch mal mit einer Exkursion versuchen. In der Hoffnung nicht wieder zu den Geschäften des Onkels gekarrt zu werden – fahren wir heute nach Essaouira eine Stadt an der marokkanischen Atlantikküste. Die Fahrt in dem komplett mit einem Krokodilleder Imitat ausgekleideten Van ist ganz interessant. Wir kommen an kleinen Dörfern vorbei und überhaupt scheint sich das leben in Marokko komplett auf der Straße abzuspielen. Essaouira war den Weg auf jeden Fall wert. Wir latschen zuerst über den Fischmarkt und knipsen alles, was uns vor die Flinte läuft. Die Altstadt wird komplett mit einer Mauer umsäumt, auf der prächtige Kanonen stehen. Wir klettern darauf herum, mach noch mehr Fotos und lassen uns dann durch die Straßen zum Strand treiben. Der Atlantik kommt hier mit einem ziemlichen Getöse an, hohe Wellen und eine steife Brise. Wir sitzen wieder im Van und kommen zum Sonnenuntergang in Marrakesch an. Ein merkwürdiger Dunst liegt über der Stadt. Wir steigen am zentralen Platz – dem Jemaa El Fna aus treffen zufällig Jamal der uns von seiner Leidenschaft für Jimmy Hendrix erzählt und das der auch in Essaouira ein Haus hatte usw.. Wir holen uns noch schnell ein paar Teigrollen auf die Hand. Wieder im Riad begrüßt uns Mohamed in einem feinen blauen Zwirn. Wir merken, dass wir das Riad für uns alleine haben. Alle Räume stehen offen die wir sehr gerne besichtigen. Wir beschließen in einem Café, den Tag bei einem Casablanca Bier ausklingen zu lassen. Für morgen steht wieder etwas mehr Ruhe und Entspannung auf dem Plan. Mir gefällt es hier allmählich richtig gut. Wir haben gelernt besser mit dem Geschwätz auf der Straße umzugehen und den Menschen an sich.

Die blauen Fischerboote in Essauira muss man gesehen haben!

Die blauen Fischerboote in Essauira muss man gesehen haben!

Der Hafen in Essauira ist komplett blau und weiß.

Der Hafen in Essauira ist komplett blau und weiß.

Gehört leider auch dazu, der Fischmarkt in Essauira: Es liegt ein toter Hai auf dem Tisch.

Gehört leider auch dazu, der Fischmarkt in Essauira: Es liegt ein toter Hai auf dem Tisch.

Essauira – eine Hafenstadt an der marokkanischen Atlantikküste.

Essauira – eine Hafenstadt an der marokkanischen Atlantikküste.

Kanonen und dicke Mauern – die Stadt scheint so einiges erlebt zu haben.

Kanonen und dicke Mauern – die Stadt scheint so einiges erlebt zu haben.

Auf der Rückfahrt von Essauira, neben der Autobahn gibt es geile Fotomotive. Ich halte meine Kamera einfach aus dem Fenster und drück ab.

Auf der Rückfahrt von Essauira, neben der Autobahn gibt es geile Fotomotive. Ich halte meine Kamera einfach aus dem Fenster und drück ab.

Neben der Autobahn werden Schafe gehütet, es gibt keinen Zaun dazwischen.

Neben der Autobahn werden Schafe gehütet, es gibt keinen Zaun dazwischen.

 

Tag 6 – Die Neustadt

Wir lassen uns das Frühstück auf der Terrasse gut schmecken – was wir nicht essen verputzen die Spatzen um uns herum. Der trockene Zitronenkuchen, mit dem ich weniger etwas anfangen kann, scheint ihnen am besten zu schmecken. Aus der iPod Playlist schallen heute Morgen diverse ABBA und funk Hits. Ein wenig später gesellt sich Jamal zu uns und füttert unser wissen um Jimmy Hendrix etwas weiter an. Wir wissen jetzt, dass dieser auch marokkanischer Abstammung ist! Ein wenig später versuchen wir im Ensemble di Artisanal ein paar hübsche Sachen für unsere Mädels zu kaufen – mit mäßigem Erfolg. Der Kram sieht an jedem Stand gleich aus und ist weder schön noch besonders preiswert. Wir finden uns ein paar Stunden später in einem der alten Mercedes-Benz Taxis wieder – unser hat 580.000km gelaufen mit dem ersten Motor! Wir lassen uns zum Jardin Majorelle kutschen. Den Garten von Yves Saint Laurent, entsprechen schön und eindrucksvoll ist dieser dann auch. Wir trinken köstlichen Minztee und laufen zu Fuß durch die Neustadt über den Jemaa El Fna zu unserem Riad. In der Neustadt sieht man wie das neue Marrakesch aussieht. Keine Esel, keine verhüllten Frauen, kein Gestank und Dreck. Modern Geländewägen und Fast-Food-Ketten statt Youngtimer und Streetfood. Wir haben uns mittlerweile an die Medina und die gammeligen Souks gewöhnt, entsprechend wohler fühlen wir uns nun dort. Für morgen hat uns Jamal für einen Hamam Besuch angemeldet. Wir wollen es uns am letzten Tag noch einmal so richtig gut gehen lassen. Ich unterhalte mich mit Mohamed ein wenig über den Islam und seine Familie, bevor ich mich Bier gefüllt ins Bett begebe.

Das Grab der Zora.

Das Grab der Zora.

Stilecht in einem alten Mercedes Benz – wir nehmen ein Taxi zum Jardin Majorelle.

Stilecht in einem alten Mercedes Benz – wir nehmen ein Taxi zum Jardin Majorelle.

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Jardin Majorelle – blaues Haus, gelbe Töpfe, absolut geniales Farbkonzept!

Jardin Majorelle – blaues Haus, gelbe Töpfe, absolut geniales Farbkonzept!

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In den Bambus sind abertausende kleine Signaturen geritzt.

In den Bambus sind abertausende kleine Signaturen geritzt.

 

Tag 7 – Wellness

Unser letzter kompletter Tag in Marrakesch ist angebrochen. Wir teilen unser Frühstück mit den quirligen Spatzen. Unsere Theorie ist, dass die kleinen extra früh anfangen im Innenhof Radau zu machen, um die Gäste schnell zum Frühstück zu bewegen, umso eher haben die Vögelchen etwas davon. Putzige kleine, gefiederte Kerlchen! Wir machen uns auf den Weg ins Le Bain Bleu – unser Hamam. Gar nicht so einfach – in den unendlichen Weiten der Souks gibt es Dutzende Straßen die Nichtmal bei, googlemaps eingezeichnet sind. Irgendwie erreichen wir unser Hamam dann doch und werden umgehenden behandelt. Wir werden zwei stunden geschruppt, gewaschen, gecremt und massiert. Ein gutes Erlebnis. Ich fühle mich richtig sauber! Für den Nachmittag haben wir eine kleine Shoppingtour durch die Souks geplant. Wir wollen es noch einmal versuchen. Wir wollen unseren Mädels ja etwas Schönes mitbringen, was angesichts der Tatsache, das es überall denselben Tinnef gibt, schwer werden wird. Gegen die H&M Massenproduktion kann der Straßenmarkt nicht ankommen, weder im Preis noch der modischen Raffinesse. Ein bisschen Trödel kauf ich dann aber doch zusammen – es macht Spaß mit den Leuten zu feilschen. Wir hauen uns abends noch eine Tajine und einen Teller Couscous rein, essen frittierten Spinat in Frühlingsrolle und haben am letzten Abend eine schöne Aussicht über die Stadt!

Wir speisen nicht schlecht auf der Dachterrasse des Atay Restaurants.

Wir speisen nicht schlecht auf der Dachterrasse des Atay Restaurants.

 

Tag 8 – Abreisse

Die Koffer sind gepackt und wir hauen uns das letzte Frühstück rein, zum ersten Mal nicht auf der Terrasse – das Wetter ist heute nicht so toll – wie passend! Wir verabschieden uns herzlich von Jamal und Mohamed und suchen uns ein geiles Mercedes Taxi aus – unser Kandidat hat diesmal wieder eine halbe Million Kilometer auf der Uhr! Das Gestühl ist aber wie am ersten Tag – schön weich, wie auf einem guten Sofa! Ich fotografiere noch ein bisschen am Flughafen und dann sitzen wir auch ruck zuck in der Maschine von Fabian Sonnenschein, der den ganzen Flug über nur Schwachsinn vom Stapel lässt – herrlich!

Wir fahren wieder standesgemäß in einem fetten abgenutzten Benz zum Flughafen.

Wir fahren wieder standesgemäß in einem fetten abgenutzten Benz zum Flughafen.

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Das erste Mal schlechtes Wetter – unsere Abreise.

Das erste Mal schlechtes Wetter – unsere Abreise.

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5 Kommentare zu „Marrakesch: 6 Tage Urlaub mit Pascal am Fuße des Atlas“

  1. 22. September 2016 um 14:37
    Nadine

    Marrakesch ist ein tolles Urlaubsziel. Wir haben auch ganz viele Eindrücke mitgenommen.

  2. 20. März 2015 um 19:52
    Anne-Birga

    So tolle Fotos! Was für ein Abenteuer!

  3. 17. März 2015 um 12:13
    Pascal

    Wow, ziemlich fetter Blogbeitrag. Das fasst unser Erlebnis auf jeden Fall ziemlich gut zusammen. War ne tolle Reise. Wie wir nur immer wieder schaffen, uns selbst zu übertreffen.

    Nächstes Jahr Kreuzfahrt in der Arktis oder ein Besuch in der ISS, wer weiß?

    • 21. März 2015 um 22:30
      Philipp

      Das Weltall mag ich nicht – aber eine Kreuzfahrt durch die Arktis, das ist doch geil! Am besten auf einem Eisbrecher.

  4. 17. März 2015 um 09:01
    Stephan

    Wohow. Was für Bilder. Da kannst du ja locker ein ansehnliches Fotobuch draus machen. Alles sehr beeindruckend dort. Architektur, Klinker.

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