Korsika Road Trip – einmal um die französische Insel
Für die letzten beiden Urlaubswochen hatten wir vor, den Sommer etwas zu verlängern. Dementsprechend haben wir ein warmes Ziel im Mittelmeer gesucht. Da es uns auf Elba 2014 schon so gut gefallen hat, haben wir uns die deutlich größere Insel, Korsika, ausgesucht.
Korsika gehört zu Frankreich und hat eine beeindruckende topografische Anatomie d.h. der höchste Berg ist 2706 Meter hoch. Das ist viel, bedenkt man, dass es am Meer null Meter sind!
Von Deutschland über die Schweiz bis nach Italien und von dort nach Korsika.
Vom heimischen Bielefeld ging es mit unserem Bulli erst einmal nach Konstanz am Bodensee. Von dort aus sind wir dann in eins nach Livorno durchgefahren und haben den Frachter nach Bastia (Korsika) genommen. Die Insel selbst haben wir einmal umrundet, inklusive zwei Schlenker in das bergige Inland. In Summe sind wir also 700 Kilometer über die kurvigen Straßen von Korsika gezuckelt. Die Rückreise verlief dann ähnlich, nur dass wir statt in Konstanz, an den Rheinfällen gastiert haben.
Reisezeit
1.10. – 15.10.2016
Strecke
700 km auf Korsika, 3600 km insgesamt
Highlights
Col de Bavella, Lac de Nino, Corte, Saint Antonino, Cap Corse
Im Südosten von Korsika: Die Gebirgswelt rund um den „Col de Bavella“
Als „der schönste Pass der Insel“ wurde der Col de Bavella im Reiseführer mit einem Stern angepriesen. Die Piste zur einsamen Bergwelt hinauf ist der Knaller. Schier endlos kommt eine Kurve nach der anderen, winzige Brücken, Wasserfälle und schöne Wälder, soweit das Auge reicht. Von der 1218 Meter hoch gelegenen Passhöhe hat man schließlich eine grandiose Aussicht über die Insel, das Bergmassiv und die Kiefernwälder. Ich ballere mir demzufolge, die halbe Speicherkarte voll.
Glasklares Wasser und lange Strände: Die Ostküste von Korsika
Die Ostküste ist deutlich flacher gegenüber den steilen Klippen im Westen. Es ist die vom Meer geschützte Seite und eignet sich somit ideal zum Baden. Der ein oder andere hält es hier sicher zwei Wochen am Stück aus. Mir ist aber schon nach einer Stunde langweilig und so fuhren wir, ein paar Fotos später, schon weiter nach Bonifacio.
Das Bergland von Korsika mit der Stadt Corte
Wir entschließen uns wieder in die Berge zu fahren und halten auf die Stadt Corte zu. Auf dem Weg dorthin besuchen wir noch die Wasserfälle „Cascade des Anglais“. Auch in der Stadt Corte gefällt es uns abermals sehr gut. Es ist zwar auch deutlich kälter als am Meer, aber wir sind auch immerhin, auf 1000 Metern höhe. Der Campingplatz ist entgegen meiner Vermutung rappelvoll – d.h. die Wandersaison geht erst jetzt wieder los.
Eine tolle Wanderung zum Bergsee „Lac de Nino“ im inneren von Korsika.
Was für ein Abenteuer! Die 12 Kilometer lange Wanderung zum Bergsee war nicht, was ich gewöhnlich als Wanderung bezeichnen würde: Viel mehr war es ein Klettern und Kraxeln über Felsen und Steine hinweg. Dabei hat sich unser kleiner Hund als wahre Bergziege ausgezeichnet. Eifrig ist er durch das Trümmerfeld aus Geröll und Felsen gesprungen.
Hätten wir auf dem Weg nicht ein paar nette Amerikaner getroffen, die selbige Unternehmung vorhatten, wären wir wieder umgedreht. Die Strecke war mitunter so anspruchsvoll, dass wir Sorge hatten, nicht wieder zurückzukommen. Weiterhin war die gelbe Markierung des Wanderpfades nicht immer gut zu sehen. Aber dann, endlich am Gipfel auf 1743 Metern angekommen, wird plötzlich ein imposantes Panorama durch den Dunst der Wolken sichtbar – brontal! Folglich komme ich nicht umhin, diese Wanderung als mein absolutes Highlight der Insel Korsika zu benennen.
Wir fahren weiter die Ostküste in Richtung Norden
Unser Road Trip führt uns immer weiter die kurvigen Straßen gen Norden. Die Pisten sind schon ein echter Traum! Wer unten auf der Karte ein bisschen zoomt, kann sehen, dass es eigentlich keine Geraden gibt. Wir wollen zum Cap Corse. Bis wir dort ankommen, besuchen wir noch den „Golfe de Porto“ und Calvi.
Das Bergdorf Saint Antonino und die Küstenstadt St-Florent
Das pittoreske Dorf Saint Antonino ist auf der Spitze eines Hügels gelegen. Alte Gässchen und ein wunderbarer Ausblick ins Land belohnen die Reise in den entlegenen Ort. In St Florent lassen wir es uns gut gehen. Bummeln an der Hafenpromenade und saufen zwei Aperol Spritz, nachdem es ordentlich geregnet hat.
Zum Schluss noch ein echtes Highlight: Das Cap Corse – der nördliche Zipfel von Korsika.
Wir besuchen den wunderschönen Ort Nonza, die Moulin Mattei und übernachten schließlich an einem schwarzen Kiesstrand am Cap Corse. Die Windmühle ist auf jeden Fall fürn Arsch – die hat nicht einmal Flügel! Über den besten Stellplatz der gesamten Reise freuen wir uns hingegen sehr!
Heimreise: Von Livorno nach Bielefeld.
Innerhalb von 4 Stunden sind wir wieder mit der Fähre von Bastia zum italienischen Festland gefahren. Von dem aus wir erst einmal einen Halt im Bergdorf Pontremoli machen. Um die 1.200 Kilometer möglichst in der Mitte zu unterteilen, haben wir uns den Rheinfall bei Schaffhausen in der Schweiz ausgesucht. Ein durchaus lohnenswerter Halt!
Moin Philipp,
hab Deine Fotos auf Instagram entdeckt und bin nun hier gelandet. Schöne Aufnahmen!
Wir wollen nächstes Jahr auch mit dem VW Bus nach Korsika. Wegen der Schulferien müssen wir leider im Sommer fahren, deshalb wird es mit Sicherheit voller :0/
Eine Frage, kannst Du uns noch ein paar schöne Campingmöglichkeiten/-Plätze oder auch andere Unterkünfte empfehlen, die Euch auf Eurer Reise gut gefallen haben. Wild campen geht auf Korsika ja leider schlecht…
Würde mich über eine Antwort freuen.
Vielen Dank und viele Grüße aus Hamburg,
susan.
„Die gibt’s bei einem Fotoabend zu Erdnüssen und Bier.“
Hier, wir wollen auch! ;-)
Ist mal wieder geil geworden!!!
Unglaublich, was der aus dem Canon-Sensor immer wieder rausholt – ein bisschen Systemkrieg muss schon sein. Wirklich schöne Bilder! Besonders freut mich aber , dass Ihr endlich alle 3 zu Bergwanderfreunden geworden seid.
Das sieht echt sehr schön aus dort. Viele gute Bilder! Ein paar mehr weitwinklige Landschaftsaufnahmen fände ich noch gut, dann kann man es sich noch besser vorstellen
Die gibt’s bei einem Fotoabend zu Erdnüssen und Bier.